Abschiedsbild: Dekan und Pfarrer Gerhard Spöckl im Kreise der Menschen, die ihm in seiner Zeit in Kitzingen besonders wichtig waren. Foto: Gerhard Bauer
Der Pastorale Raum Kitzingen verabschiedete Dekan und Stadtpfarrer Gerhard Spöckl mit einem ökumenischen Gottesdienst. Der Geistliche verlässt Kitzingen nach zehn Jahren für neue Aufgaben in Würzburg-Zellerau und Höchberg.
Ein ökumenischen Gottesdienst hatte er sich zur Verabschiedung ebenso gewünscht wie Pfarrer Thilo Koch für die Predigt. Spöckl betonte, es sei gut, Menschen zu haben, die etwas anders denken. Für ihn sei der Abschied kein trauriger Abschnitt, sondern es sei wichtig gewesen, mit Menschen in Kitzingen ein Stück weit unterwegs gewesen zu sein. Der größte Segen sei es, solche Menschen zu kennen, die einander den Rücken stärken und etwas Last abnehmen.
Koch ging auf viele Begegnungen mit Spöckl ein. Er sei überrascht gewesen, als er erfuhr, dass sich Spöckl noch einmal neuen Aufgaben stellen wolle. Damit, dass er, Koch, die Abschiedspredigt halten dürfe, habe er nicht gerechnet, sich aber darüber gefreut.
Pfarrer Gerhard Spöckl empfing den Segen seines Kollegen Pfarrer Thilo Koch für den weiteren Lebensweg. Foto: Gerhard Bauer
Der Weg muss ökumenisch gegangen werden
Bei allen Begegnungen sei es nie um evangelisch oder katholisch, Mein oder Dein gegangen. Wolle die Kirche fortbestehen, müsse der Weg gemeinsam gegangen werden. Dabei habe er bei seinem Kollegen immer das Gefühl von Heimat empfunden, die er für zehn Jahre in Kitzingen gefunden hatte.
Die Liturgie empfinde jeder Geistliche, unabhängig der Konfession, ähnlich, wobei Erwartungen und Hoffnungen über das tägliche Einerlei hinausreichten. Spöckl mache sich nun in eine neue Gemeinde auf, und er als Kollege sei überzeugt, die Bewältigung neuer Aufgaben werde gelingen.
Kindern ein Lächeln zu schenken, nannte Diakon Jörg Kornacker ein Herzensanliegen Spöckls, daher sei auch die Kollekte der Einrichtung „Kindern ein Lächeln schenken“ gewidmet.
Dettelbachs Stadtpfarrer Niklas Kehl bat in den Fürbitten darum, dass die neuen Aufgaben mit Freude und Elan angegangen und Herausforderungen gemeistert werden.
Was Spöckl geleistet habe, sei mit seinem ganz persönlichen Stil und seiner Handschrift von großer Bedeutung für den Landkreis, lobte die stellvertretende Landrätin Doris Paul. Sie splittete den Namen Spöckl auf in Seelsorge, Pastoralen Raum, Ökumene, Caritas, katholische Kirche und Liturgie. Der Weggang sei nur mit Bedauern zur Kenntnis zu nehmen, aber Spöckl werde auch zukünftig seine Erfahrung und seine Talente einbringen.
Für 1. Bürgermeisterin Astrid Glos bedeutet das Schließen eines Kapitels das Aufschlagen eines neuen. Sie habe Spöckl bei vielen gemeinsamen Projekten als geprägt von sozialem Denken erfahren. Er kümmere sich gern um Menschen, die nicht auf der Sonnenseite leben.
Stellvertretender Dekan Matthias Eller würdigte die aktive Begleitung im Wandel des Dekanats zum pastoralen Raum.
Ökumene unkompliziert leben
Schon bei ihrem Amtsantritt 2019 und einem ersten Treffen hatte Dekanin Kerstin Baderschneider erfahren, dass das Herz Spöckls für die Ökumene schlug. Aus Gesprächen seien immer neue Ideen entstanden, darunter das Fest der Kirchen. So sei Ökumene unkompliziert möglich geworden, zeitweilig der Entwicklung ein Stück voraus.
Die Beteiligung am Gottesdienst drücke die Zustimmung zu Spöckls Arbeit und zur Tätigkeit des Geistlichen aus, befand der Caritas-Vorsitzende in Kitzingen, Harald Funsch. Er verwies auf viele wertvolle Kontakte. Aus seiner Sicht ist der Abschied nicht das Ende der Zusammenarbeit, denn Spöckl gehe nicht neue, nur andere Wege.
Das Schlusswort oblag Josef Gerspitzer als Vorsitzendem des Pastoralen Raums. Spöckl habe es geschafft, viele Einheiten im Pastoralen Raum zu stärken, er habe selbständige Teams unterstützt und als Pfarrer, Priester und Seelsorger immer auch Kompromisse gesucht. Damit habe er Menschen und Gemeinden geprägt.
Gerhard Bauer/Main-Post
Main-Post-Artikel: Abschied Dekan Spöckl